Die Maut mit ihrem geplanten Hin- und Hergebuche ist ein bürokratisches Monster, dass wir so dringend benötigen wie nen Kropf. Ich bin ein Anhänger des Verursacherprinzips und wenn dass stringent angewendet würde, sähe es nicht nur in Deutschland völlig anders aus. Tatsache ist, dass Autofahren immer noch zu günstig ist, auch in Deutschland. Steuern und Abgaben dienen nicht nur der Deckung des Staatshaushaltes, sondern auch zur Lenkung im Sinne politischer Ziele. Letzteres ist es, wozu diese Maut dient, denn zum Erhalt und der Erweiterung des Verkehrsnetzes sind bereits Mittel vom steuerzahlenden Autofahrer zur Verfügung gestellt worden. Diese Mittel werden aber seit Jahrzehnten zweckentfremdet, um Löcher in Sozialsystemen zu stopfen, die sehenden Auges von allen politischen Parteien in Kauf genommen wurden und immer noch werden.
Diese Transferzahlungen wären beispielsweise nicht oder nicht in diesem Ausmaß nötig, wenn sich unsere Regierungen nicht still und heimlich aus der Beitragsparität bei Renten und Sozialabgaben verabschiedet hätten. Statt aber dringend nötige Reformen und die damit einhergehende Sanierung der Finanzierung dieser Systeme in Angriff zu nehmen, wird eine weitere unsinnige Abgabe eingeführt, die keine wesentliche Deckung der Finanzierungslücke beiträgt.
Spike, ich stimme mit dir überein, dass unser Staat das Geld braucht, aber die Maut ist der falsche Weg. Das sind Methoden aus dem Mittelalter und über die sollten wir hinweg sein, denn jeder Historiker und Volkswirtschaftler wird dir bestätigen, dass so etwas nur wenigen etwas bringt, aber viele hemmt. Das Beispiel der LKW-Maut zeigt schon, wer die eigentlichen Nutznießer solcher Abgabesysteme sind und das ist keineswegs der Staat, sondern das Konsortium, welches das System betreibt.
OH
Maut und die Lügen der Politik
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toddi99 -
7. Dezember 2014 um 18:16
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Hallo und einen wunderschönen Gruß aus dem Abzockerland Nr. 1 - Österreich.
ich äußere hier auch mal eine Meinung zum Thema Deutsche Maut. Zuerst einmal finde ich es positiv, dass Deutschland nun auch eine Benützungsgebühr für das Straßennetz verlangen will, aaaaaaaabbbber:
1) Ein System wie in Österreich finde ich fair. Alle, die auf der Autobahn oder Schnellstraße fahren wollen, zahlen dafür - egal, ob In- oder Ausländer.
2) Das Argument des kleinen Grenzverkehrs ist für mich schon bedeutend. Freilassing würde eine generelle Maut auf ALLEN Straßen hart treffen. ICH persönlich würde lieber auf den ein oder anderen Artikel verzichen als über 100 € zum hin und her fahren auf gerade mal 5 km Bundesstrasse (zumeist mit Stau) zu bezahlen.
3) Die Lösung einer generellen Mautpflicht führt zum Desaster.
Ich bin gespannt, was die Befürworter der generellen Mautpflicht auf ALLEN Straßen Deutschlands dazu sagen würden, wenn ALLE EU-Länder dieses System einführen würden. Die Rechnung mit 50 € für den Italien Urlaub eines "Vorschreibers" hier würden sich nicht mehr ganz ausgehen... das wird dann statt Rimini nur mehr Sterzing ausgehen. Aber der Gedanke wäre doch recht verlockend: jeweils 10 Tages-Vignetten für Österreich, Slowenien und Kroatien zu je 20 € und der nächste Urlaub in der Kvarner Bucht hat es in sich (natürlich nicht für die Einheimischen, bei denen würde ja nach Deutschem Vorbild die KFZ Steuer gesenkt).
Meinetwegen soll eine € 100 Jahresvignette mit Abstufungen für 2 Monate und 7 Tagen in Deutschland kommen, aber nur unter der Prämisse, dass diese Gebühr nur für Schnellstraßen und Autobahnen fällig wird und nicht steuerlich rückerstattbar ist. Wer schnell sein will, zahlt - andernfalls genießt man Land(schaft) und Leute.
lg,Thomas
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Und das das Geld in neue Strassen gesteckt wird,da fällt unseren "guten" Politikern in paar Jahren sicher wieder eine neue Abgabe ein.
"Soli 2.0"?
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Zitat
Soli 2.0
noe ... dann schon 3.5 -
Ich bin gespannt, was die Befürworter der generellen Mautpflicht auf ALLEN Straßen Deutschlands dazu sagen würden, wenn ALLE EU-Länder dieses System einführen würden. Die Rechnung mit 50 € für den Italien Urlaub eines "Vorschreibers" hier würden sich nicht mehr ganz ausgehen... das wird dann statt Rimini nur mehr Sterzing ausgehen. Aber der Gedanke wäre doch recht verlockend: jeweils 10 Tages-Vignetten für Österreich, Slowenien und Kroatien zu je 20 € und der nächste Urlaub in der Kvarner Bucht hat es in sich (natürlich nicht für die Einheimischen, bei denen würde ja nach Deutschem Vorbild die KFZ Steuer gesenkt).
Ich, der Rimini-Man befürworte das System einer "generellen Mautpflicht auf ALLEN Straßen Deutschlands nicht. Zumindest nicht, so lange es nicht ALLE EU-Länder" ebenfalls so einführen.
Ich bin da ganz uneigennützig: Wenn alle Holländer bei uns auf jeder popeligen Landstraße und Ortsumgehung für ihre Zuggespanne zahlen müssen, und das auch tun, dann mach ich das bei denen auch. Sicher habe ich als Einzelhansel da dann die schlechteren Karten, da mir der Holländer seine Gebühren ja nicht selbst gibt, sondern sie an den Staat gehen, und ich dieses Geld natürlich direkt nie für mich aktiv nutzen kann.
Wenn nun aber, um das mal weiterzuspinnen, jeder besagte Holländer die wie erwähnt dann sicher höheren Gebühren bei uns latzt, und wir weiß-nicht-wie-viele-zigtausend von denen jede Saison bei uns abkassieren, dann wird da schon irgendwie ne Hausnummer draus, die uns irgendwie, irgendwo zu Gute kommt. Und - tataa: Es zwingt die Holländer ja irgendwie auch niemand, bei uns die Bahnen zu füllen, genauso wenig, wie mich jemand zwingt, über Ö nach Italien zu fahren. Wie ich schon sagte: Ich mache das keinem Land individuell zum Vorwurf, Maut nach den eigenen Vorstellungen zu erheben!Da aber dieses Thema des Herrn Dobrinths nun schon um den Punkt der Bundesstraßen reduziert wurde, ist dieser Punkt, wenn wir weiter über die aktuelle Vorschlagsgrundlage reden, sowieso unwichtiger Käse von gestern.
So wie es jetzt im Raum steht, also Autobahnen und sonst nix, gibt es nichts gerechteres und logischeres, als genau das genau so einzuführen. Ob dann wir weiter Steuer zahlen und die Vignette verrechnen können, oder ob wir steuerbefreit werden und uns wie jeder andere auch einen Bapper kaufen müssen ist dabei doch Jacke wie Hose.
Alle genannten und ungenannten Vor- und Nachtteile der Maut treffen bei allen EU-Ländern gleichermaßen zu. Wer "fremde" Straßen abnutzt, hat zu zahlen. Jeder bei jedem oder keiner bei keinem. -
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