Das wars dann wohl mit dem günstigen Sprit....
-
-
Huhu,
das der Euro damit künstlich heruntergestuft wird ist ja klar, aber dass der Sprit dadaurch teurer wird... das halte ich für unwahrscheinlich. Der Euro wird ja nicht erst ab morgen im Kurs fallen - er fällt schon fast ein Jahr lang.Eher werden Importe uninteressanter, Exporte dafür noch mehr steigen. Dadurch soll wohl die Wirtschaft (insb. Südländer profitieren)
Der Kurs wird für das Barrel Rohöl wieder steigen wenn genügend Frakingfirmen Pleite sind. Denn die produzieren wohl erst Kostendeckend ab ca 80$/Barrel.
So schicken die Saudis Ihre Konkurrenz ins Nirwana... Wenn die erst mal weg sind - wird der Preis umgehend wieder die 100$ knacken.
Sicherlich werden noch andere Faktoren einfließen... jedoch dies halte ich für den wichtigsten.Grüße und freudiges Tanken
-
Dadurch soll wohl die Wirtschaft (insb. Südländer profitieren)
Das ist ja schön und gut, nur für Länder wie Deutschland ist das schlichtweg eine Katastrohe. Wenn man sich so umschaut, wird man nämlich feststellen, dass wir nur Halb- und Fertigzeuge exportieren, die aber wiederum nur dann erzeugt werden können, wenn die entsprechenden Rohstoffe importiert werden. So summieren sich zu hohen Stundenlöhnen, Spitzenenergiepreisen, sinkenden Kapazitäten in der Infrastruktur, hohen bürokratischen Hürden und dem allgegenwärtigen deutschen Steuer- und Abgabendschungel noch steigende Rohstoffpreise. Der Preisvoteil durch sinkende Eurokurse ist damit schnell aufgezehrt, denn die nächsten Preisrunden lassen nicht lange auf sich warten.
An der eigentlichen Misere ändert diese Politik vermutlich auch nichts. Billiges Öl lässt nun mal die Preise sinken und auch deutsche Verbraucher tragen ihr Geld lieber an die Werkbank der Welt, die sich derzeit sehr weit östlich befindet. Wenn da einheimische Produzenten mithalten wollen, müssen sie sich schon sehr nach der Decke strecken und dann fehlt ihnen einfach die Luft oder auch Lust, um die gewünschten Investitionen hier zu tätigen.
Draghi wird das Problem nicht mit dem billigen Euro lösen können. Die Misere wird nur dann beendet, wenn man ein investitionsfreundliches Klima schafft und das verlangt mehr als billiges Geld. Diese Erkenntnis sollte man dem hilflosen Zinsgehampel der EZB aus den letzten Jahren zumindest entnehmen können.
OH -
Huhu,
klar muss man einige Rohstoffe außerhalb der EU kaufen - aber es werden wieder Lieferanten innerhalb der EU interessant werden.Eine Folge des schwachen YEN (Japan): Nissan erweitert Produktion in Japan
So könnte es auch in der EU ablaufen. Ich sage bewusst EU, da Deutschland nicht - da teile ich Deine Meinung- der Hauptbegünstigte des Vorhabens der EZB ist.
Klar sehe ich dies sehr optimistisch - wäre aber möglicherweise für viele wieder auf Produkte Made in EU zurückzugreifen, statt auf Made in Japan/China/USA.
Denn wenn der Linglongreifen nur noch 20€ günstiger als ein Michelin/Goodyear/Conti/Dunlop (haben alle einige Werke in D + EU) - so würden sehr wahrscheinlich mehr Menschen das heimische Produkt kaufen.Bei vielen Nahrungsmitteln hat dies schon eingesetzt (regionale Produkte), warum dann nicht auch bei allen anderen Produkten?!
Grüße und schönen Freitag noch
-
Rohstofflieferanten innerhalb der EU sind entweder sowieso schon international im Geschäft (z.B. Nordseeöl und -gas) oder wurden vor Jahren bereits irreparabel aus dem Geschäft gedrängt (z.B. deutsche Steinkohle). Durststrecken von mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten verkraftet man in der freien Wirtschaft nicht. Infolgedessen wird die deutschen (oder lothringischen) Kohlegruben auch niemand mehr aufmachen, denn wie lange diese künstliche Euroschwäche anhält, wagt ja niemand zu sagen.
Genau in dieser Unsicherheit liegt ja auch das Risiko für Nissan. Wie lange der Abeismus für Japan überhaupt finanzierbar bleibt, weiß keiner so genau, aber der Rest der japanischen Autoindustrie hat mit der internationalen Diversifikation der Produktionskapazitäten den Totengesang längst angestimmt. Die nehmen nur jetzt noch den warmen Regen mit, solange er anhält.Inwieweit ein schwacher Euro den anderen EU-Ländern überhaupt hilft (insbesondere den südlichen), bleibt noch abzuwarten. Einen Export kann das nur dann begünstigen, wenn es etwas zu exportieren gibt. Wenn der internationale Konsument sich aber von Produkten nicht nur des Preises wegen abgewandt hat, dann wird dessen Absenkung allein nicht helfen. Ein FIAT Doblo oder ein Loewe TV werden nicht durch einen günstigeren Preis hipper, sondern nur, wenn sie mindestens mit den Wettbewerbern mithalten können.
Wenn man ein Produkt um die Welt verschiffen will, benötigt man eine gewisse Marge, damit der Transport sich lohnt. Mit deutschen Äpfeln oder spanischen Erdbeeren funktioniert das nur solange, wie das Öl billig ist. Steigen aber die Transportkosten, muss schon etwas anderes her. Da bieten sich eher hochwertige Konsum- oder gar Investitionsgüter an. Die benötigen durch die Bank aber importierte Rohstoffe - womit sich der Kreis wieder schließt.Unter dem Strich schaden alle bisherigen Maßnahmen eigentlich nur dem vielzitierten "kleinen Mann", ohne dass eine Besserung der Gesamtlage in Sicht wäre. Das Senken des Leitzinses zieht Sparguthaben, Lebensversicherungen festverzinsliche Wertpapiere u.ä. seit Jahren immer weiter herunter. An Vermögensaufbau ist damit gar nicht zu denken.
"Die Inlandsnachfrage soll gestärkt werden!", so lautet das Credo. Was aber nutzt das europäischen Produzenten, wenn die Nachfrage nach Samsung, Toyota, Klamotten aus Bangladesh oder Heidelbeeren aus China gestärkt wird? Nur vom Handel allein, kann man nicht leben.
Weil aber der Sparer an sich so halsstarrig ist und seine letzten Groschen partout nicht in Beteiligungen an mehr oder weniger maroden Wirtschaftsunternehmen stecken will, haut die EZB ihm nun das zweite Bein unterm Hintern weg und "investiert" in Inflation. Wer nun angesichts schrumpfender Kaufkraft und mangelhafter Vermögenssicherungsmöglichkeiten sein Heil in vermeintlich sicheren Anlagen sucht, dem bleibt nicht viel. Üblicherweise greift man dann, sofern man kann, zu Edelmetall und Immobilien. Schon zeichnet sich am Horizont die nächste Blase und deren Platzen ab. Wer das bezahlt, haben wir ja vor kurzem erst gesehen.So geht das aus, wenn man sein Geschäft in die Hände von Bankern legt.
OH -
Wow, ihr seid ja voll im Thema....

Mal sehen, im Radio sagten sie eben, dass hauptsächlich Importe aus NichtEU teurer werden. Gut, dass ich mein Oneplus One noch rechtzeitig bestellt hab.
Was das Tanken angeht, wär schon schön, wenn das noch ein bischen so bliebe.
-
So das wars mit günsig. Shell übertreibst am meisten. 1,38€ für das E10

-
Und da ist der Ölpreis "nur" auf 62 Dollar gestiegen.
Ich bin auf die Preise gespannt, wenn er wieder das Niveau von 100 Dollar erreicht

Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!