Moin Kollegen,
Jetzt muss ich mich auch mal zum Thema äußern.
1. gutes Werkzeug kostet nun mal.
2. Wer sich entschließt, einen Drehmomentschlüssel zu kaufen, sollte in Qualität investieren.
3. Beim Anziehen der Räder geht es um die Sicherheit, bei Motorenbauteilen darum teure Folgeschäden zu vermeiden. In beiden Fällen kann Sparsamkeit zu teuren Schäden führen. Da ist ein guter Dms mit Sicherheit die günstigere Wahl.
4. in einem der vorherigen Beiträge wird auf Abweichungen vom Einstellwert hingewiesen. Hier liegt das Problem. Bei 99,9% aller Dms wird das Drehmoment über eine Spiralfeder eingestellt, die per Schraube vorgespannt wird. Deshalb sollten solche Schlüssen nach der Benutzung auch wieder entspannt werden, weil sonst die Feder erlahmt.
Die Feder ist das Problemteil des Dms, denn eine Feder zu produzieren, die über den gesamten Verstellbereich einen linearen Kraftzuwachs generiert ist richtig teuer. Wenn das dann auch noch in Serie passieren muss, ist endgültig Schluss mit billig.
Meine Entscheidung ist deshalb erst in diesem Jahr zugunsten des Stahlwille Sets QR 721 gefallen. Da sind auch gleich schlagfeste Nüsse mit Felgenschutz dabei. Einziges „Manko“, die Nüsse sind nicht Hochglanz-Verchromt oder gar „bunt“.
Absoluter Vorteil des Stahlwille ist aber die Drehmomenteinstellung. Hier setzt man als einziger mir bekannter Hersteller auf eine Hebellösung. Das ist ganz tricky gemacht, denn die Hebel werden nur bei Belastung kraftschlüssig, deshalb muss der Schlüssel nach der Arbeit nicht entspannt werden. Außerdem lassen sich die Hebel einfacher in gleichbleibender Qualität herstellen. Im Heimwerkerbetrieb genügt es also, den Schlüssel alle paar Jahre mal zum kalibrieren zu schicken.
Nach. Fast 20 Jahren Kfz-Werkstatt kann ich nur sagen: Wer nicht bereit ist in ordentliches Werkzeug zu investieren, sollte am besten die Finger von der Schrauberei lassen.
Sonnige Grüße vom Niederrhein
Jörg