Startprobleme TDCI 2.0 bei Kälte

Hi Leute!

Habe mir letzten Herbst notgedrungen ein neues Auto zulegen müssen und da ich schon länger ein Auge auf die Mondeo Palette geworfen habe ist es schlussendlich auch einer geworden.

Mondeo Titanium Turnier
2.0 TDCI 103kW (6 Gang Handschaltung)
BJ 10/2011
90.000 km

Bereits im November durfte er das erste Mal außerplanmäßig in die Werkstatt, weil er nicht mehr starten wollte. Beim ersten Startversuch drehte der Anlasser zwar noch aber irgendwie viel langsamer als sonst. Jeder weitere Versuch führte dann zu einem hörbaren klacken im Motorraum und sonst passierte nichts mehr. Der herbeigerufene Wagen vom ÖAMTC (ADAC) diagnostizierte einen Zellenschluss bei der Batterie => Batterie getauscht und er lief wieder.
4 Tage später trat das Problem erneut auf und ich vertraute ihm dieses Mal der Ford Werkstatt an, Diagnose: Starter defekt.
Seit dem Austausch startete er auch immer brav und zuverlässig.

Letzte Woche jedoch musste ich ihn im kalten Zustand bei ca. -5°C starten (sonst wird er immer via nachgerüsteter Standheizung vorgewärmt). Erst beim 5. Versuch sprang er endlich an und verhielt sich auf die ersten ~500m recht ruppig. Der Startvorgang selbst wurde auch immer vom Auto abgebrochen, d.h. ich ließ den Zündschlüssel auf der Startposition aber nach ca. 5-8sec stoppte er den Start selbst. Ein späterer Motorstart bei geringer Motorrestwärme (Convers+ Temperaturbalken war ganz unten) verlief problemlos.
Selbiges Trauerspiel bei ähnlicher Temperatur und ein paar Tage später verlief genauso, wobei er da sogar 7 Versuch brauchte um endlich anzuspringen.

Da ich gestern ohnehin bei einem Ford-Händler war (Freundin kaufte einen 2012er Focus ) hat der dortige Techniker einen kurzen Blick darauf geworfen. Aufgrund der kurzen Zeit und da der Motor noch warm war konnte er nur die Glühkerzen selbst durchmessen und die waren lt. seiner Aussage ok. Genaueres könne aber nur sagen wenn er sich die obige Prozedur selbst ansieht.

Zu Versuchszwecken habe ich das Bluefin wieder deinstalliert, was seit Anfang Dezember eigentlich problemlos seinen Dienst verrichtet. Da die Temperaturen derzeit aber wieder über 0°C liegen kann ich nicht sagen ob es ev. daran liegen könnte.

Die Sicherung F12 (5A), für die Versorgung der Relaisspule, ist ok. Ebenfalls habe ich das Relais R4 (sollte lt. einem anderen Thread für die Vorglühung zuständig sein) mit einem der selben Type getauscht (als es noch kalt war), was ebenfalls keine Änderung brachte. Die Sicherung F4 würde ich gerne prüfen aber ich habe keine Ahnung wie ich unter die Abdeckung komme.
Fehlermeldungen erscheinen keine am Convers, das Bluefin-Bediengerät meldete bei der Abfrage der DTCs keine Fehler.

Hat jemand von euch noch einen Tipp für mich bzw. einen Ratschlag worauf ich nächste Woche den Ford-Mechaniker hinweisen könnte? Wäre die TIS 56/2012 (Schlechtes Startverhalten und unrunder Leerlauf bei niedriger Motor- bzw. Umgebungslufttemperatur) - was auch immer die beinhaltet - die Lösung?

Schöne Grüße aus Niederösterreich und vielen Dank für's Durchlesen,
Manfred

Auf der Rechnung steht lediglich:
"Stromversorgung Vorglühanlage geprüft"
"Glühkerzen durchgemessen"

Erwähnt hat er jedoch den gemessenen Widerstandswert der Kerzen. Daraus würde ich einmal schließen, dass er es nicht via Stromaufnahme gemacht hat.

Den Test mit dem Zangenamperemeter muss ich auch wiederholen. Ich habe auf Versehen bei der Bereichswahl nicht aufgepasst und einen unpassenden ausgewählt und da weiß ich nicht wie dieser Typ sich dann verhält (ist keine eigenständige Zange mit Anzeige sondern ein Strom/Spannungswandler der ein nachgeschaltetes Multimeter benötigt).
Theoretisch müsste bei eingestellten 60A Messbereich und einer Messung von ~80A ein Vollausschlag stattfinden was aber nicht passierte - die Anzeige verharrte bei ca. 10A. Wäre somit ein Zeichen, dass gar keine Vorglühung stattfindet. Wie erwähnt, die Messung wiederhole ich bei Kälte nochmal mit dem richtigen Messbereich.

Endlich gibt es nun wieder Temperaturen unter 0°C und ich konnte die ausstehende Messung durchführen.

Lt. Stromzange lag die maximale Stromaufnahme bei 14A die beim Aufsperren via Zentralverriegelung auftrat. Weder beim Öffnen der Tür (bei dem ja einige Fahrzeige bereits mit dem Vorglühen beginnen) noch während dem Symbol beim Tacho stieg der Strom höher.

Die originalen Motorparameter waren nun auch wieder drinnen (also Bluefin ist derzeit deinstalliert).

Habt ihr eine Idee für mich bzw. wie kann ich die 60A Sicherung für die Glühanlage (F4) prüfen? Die ist unter einer eigenen Abdeckung im Sicherungskasten und mir erschließt sich nicht ganz wie ich die abbekomme.

Schöne Grüße,
Manfred

Sorry, aber was ist daran Blödsinn?
Wenn ich etwas unglücklich formuliert haben sollte dann ist das eine Sache - aber meine Aussage pauschal als Blödsinn abzustempeln finde ich nicht ok.

Ich habe die Stromzange bei abgeschaltetem Fahrzeug reingehängt und die höchste von mir gemessene Stromaufnahme lag bei 14A und die trat wie geschrieben beim Aufsperren des Fahrzeuges auf. Die notwendigen Ströme von 20 bis 80A (je nach Anzahl der vorhandenen intakten Glühkerzen) konnte ich nicht erreichen.
Ob ich die Zange vorher reinhänge und dann die Zündung einschalte oder erst wenn das Vorglühen stattfindet ändert nichts am Ergebnis. Das an der Zange hängende Multimeter hat einen Messwertspeicher und natürlich eine aktuelle Istwertanzeige, die ich bei allen Aktionen beobachten konnte, weil ich es mir mit in den Innenraum genommen habe.

Servus!

Ja, habe ich.

In der Standardeinstellung geschieht die Bereichswahl am Multimeter automatisch. Da dies jedoch bei Spannungssprüngen immer etwas Zeit beansprucht habe ich den geeigneten Bereich zuvor selbst ausgewählt. Sowohl der Stromzangenwandler als auch das Multimeter sind von Gossen Metrawatt, also doch eher bessere Geräte. Bei beiden Messbereichen (0-60A, 10mV/A; 0-600A, 1mV/A) des Stromzangenwandlers erfolgt eine Umwandlung in eine entsprechende Spannung.

Zitat

Am besten wäre ein Zangenamperemeter was den Höchstwert speichert so muss man nicht gucken das man es auch sieht etc. halt komfortabel.

Habe ich und das zeigt eben als Höchstwert 14A an.

Zitat

Der einzig richtige Weg bei der Messung mit der Zange ist anbauen, Zündung an ... alles andere ist Hokus Pokus

Genau so habe ich es doch gemacht. Nochmal den exakten Ablauf:
Auto aufgesperrt, Motorhaube geöffnet, Zange reingehängt, Auto wieder abgesperrt, gewartet bis alle Bauteile sich nacheinander abgeschaltet haben, Auto wieder entsperrt, Strom abgelesen (14A), Höchstwert zurückgesetzt, Türen geöffnet, Strom kontrolliert (~10A), Zündung eingeschaltet, wieder kontrolliert (nach wie vor ~10A)

Zitat

Sorry so wars natürlich nicht gemeint, aber ich nehm mir da einfach mal die Freiheit raus zu behaupten so wie Du es gemacht hast ist es quatsch einfach.

So wie ich die ganze Unterhaltung überfliege haben wir scheinbar aneinander vorbeigeschrieben.

Zitat

Und ich denke ich kann das ganz gut beurteilen ob und wie falsch oder
richtig ist, was aber dennoch nicht böse gemeint ist.

Habe beruflich ebenfalls des öfteren mit der Messung von Strömen/Spannungen/Frequenzen usw. zu tun und bin mir eigentlich auch ziemlich sicher zu wissen wie man eine Messung korrekt durchführt. Dass es zwischen Maschinen für Kunstoffverarbeitung und Fahrzeugen diverse Unterschiede gibt ist natürlich klar aber die Grundlagen sind doch überall die gleichen. Wie erwähnt, ich denke es handelt sich schlicht und ergreifend um ein Missverständnis.

Nichts desto trotz habe ich das Auto heute zum Händler gestellt, da ich jetzt noch im Urlaub bin und ab nächster Woche wieder ein zuverlässiges Fahrzeug brauche. Ab morgen sollte ich hoffentlich mehr wissen.

Das mit der Tür auf/zu habe ich nur deshalb gemacht, weil eben die Fahrzeuge anderer Hersteller (konkret z.B.: VW) bereits beim Öffnen der Tür beginnen vorzuglühen. Interessanterweise hat das auch der Ford-Mitarbeiter erwähnt.

Dass er überhaupt anspringt ist zwar prinzipiell ok aber er quält sich doch sehr und das will ich ihm nicht gerade häufig zumuten, weil sonderlich positiv wird sich ein häufiger/langer Startvorgang nicht auf den Motor auswirken.

Den Verdacht, dass er eben gar nicht glüht hege ich eben seit meiner ersten Messung. Da ich die aufgrund der falschen Bereichswahl eben selbst bezweifelte habe ich sie nun wiederholt - mit dem gleichen Ergebnis. Deshalb, und auch weil der Mechaniker meint dass der Kerzenwiderstand ok ist, tippe ich eben auf die Vorsicherung oder das Relais (kann natürlich komplett daneben liegen).
Bei der Vorsicherung muss ich aber gestehen, dass ich keine Ahnung habe wie ich diese kleine Abdeckung abbekommen kann um sie zu prüfen. Bei den Relais konnte ich bisher auch nicht genau herausfinden welches nun das richtige ist. Aufgrund der auftretenden Ströme vermute ich das eine ganz links im Motorraum (wenn man davor steht).

Jedenfalls nichts für ungut - war ein etwas holpriger Start aber danke trotzdem für die bisherige Hilfe.

Ich halte euch auf jeden Fall auf den laufenden - damit der nächste mit dem gleichen Problem hier nachlesen kann.

Coole Seite - kannte ich noch nicht. Danke!

Hm also liegt es zumindest nicht am Relais - das habe ich mehr oder weniger zufällig mit dem danebenliegenden (gleiche Type) zu Testzwecken getauscht.

Update nach dem 1. Tag in der Werkstatt:
Tatsächlich wird - wie befürchtet - gar nicht vorgeglüht. Den Grund dafür konnten sie noch nicht exakt herausfinden. Die derzeit heißesten Spuren führen zum Vorglühsteuergerät bzw. der Verbindungsleitung(en) von der Motorsteuerung zur Vorglühsteuerung.

Update nach 4 Tagen in der Werkstatt:
Letztendlich war die Verbindungsleitung von der Motorsteuergerät zur Vorglühsteuerung schadhaft. Nach Austausch der Leitung funktioniert jetzt - hoffentlich - alles wieder. Testen kann ich es natürlich erst wenn es wieder kälter wird. Länger hat es nur gedauert, da es beim ersten Anstecken des Diagnosegerätes zu recht unerklärlichen Fehlermeldungen kam und beim darauf folgenden Update des Convers+ hat sich dieses dazu entschlossen die Funktion einzustellen. Es ließ sich scheinbar weder löschen noch updaten. Jedesmal beim Versuch den Updatevorgang zu starten kam die Meldung dass es bereits aktuell ist obwohl sich gar nichts mehr rührte (Anzeigen finster, Blinkerindikatoren blinkten). Irgendwie haben sie es dann doch wieder zum Leben erweckt.
Danke jedenfalls an alle Beteiligten bei der Fehlersuche!