Hintere Bremse zu fest (Fahrerseite)

  • Ich habe das beim MK3 auch schonmal gemacht, beidseitig. Aber das war irgendwie keine große Aktion... naja, man wird sehen.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • So, neue Sättel sind drin (komplett mit Spange), neue Handbremsleitungen auch und neue Radlager.


    Das mit den Sätteln war verhältnismäßig leicht. Da die im Neuzustand ja ohne Öl und ganz zurück waren, brauchte man die einfach nur einbauen. Beim lösen der Bremsleitung (11er Maul, sitzen stramm) kam fast nix rausgetropft, da ist also weder Druck drauf, noch fließt es wie blöd. Ich würde empfehlen die Leitung zu lockern solange der Sattel noch drin sitzt, später ist es echt schwierig mit dem loosen Teil in der Hand. Aber nur lösen. Abschrauben dann sobald der Sattel raus ist, dann muss man die Leitung festhalten und den Sattel drehen. Andernfalls verwindet man die Leitung!

    Beim Einbau umgekehrt, also erst den Sattel an die Leitung drehen. Festziehen dann sobald der Sattel festgeschraubt ist.


    Handbremsleitungen ist ein kleiner Horror. Man muss gefühlt das halbe Auto zerlegen. Die beiden Unterfahrschutze links und rechts raus, das große und das Mittelkanal Hizeblech abschrauben und so zur seite verschieben das man an alles ran kommt. Raus müssen die nicht unbedingt, aber man muss etliches abschrauben, inkl. dem Halter am DPF. Diese Scheiß "Flipper"...

    Das verlegen der neuen Leitung geht einigermaßen leicht. Auf die Plastikhalter muss man aufpassen. Hatte mir vorsorglich alles auf Ersatz bestellt und tätsächlich ist einer gebrochen.


    Radlager, da braucht man eine große Ratsche (400-450 mm Schaft), damit geht es dann recht leicht die Schrauben zu lösen. An eine Schraube kommt man besonders schlecht ran, die in Fahrtrichtung gesehen, hinten unten. Da ist der Stabi im Weg. Etwas einfedern mit Getriebeheber schafft minimale Erleichterung. Am besten eine Ratsche mit Gelenk nehmen.

    Die alten Radlager gehen nicht "einfach so" raus, die muss man von hinten mit der Eisenstange richtig loskloppen. Oder seitlich von hinten mit einem flachen Meißel.

    Ein Lager hörte sich für mich schon recht verdächtig an. Muss mal gucken ob ich den Ton aus dem Video rausbekomme und posten kann.

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    Albert Einstein

  • Hier mal das Video welches ich von einem der Radlager aufgenommen hab. Die Lager sind mit 210tkm sicher noch nicht am Ende, aber so wirklich gesund hörte sich das für mich auch nicht an:

    MVI_5137.MOV


    Hier nochmal ein paar Tips zum auswechseln von mir.


    Man braucht in jedem Fall eine Hebebühne.

    Dann muss der Bremssattel und die Bremsscheibe runter.


    An die grün umrandeten Schrauben kommt man prima ran.

    An die gelb umrandete eigentlich auch.

    Etwas problematisch ist die rot umrandete.

    Den Radsensor kann man vorher abschrauben, aber meist ist ja ein neuer dabei und daher würde ich keine große Rücksicht darauf nehmen. Abstecken ist natürlich obligatorisch ;)

    In jedem Fall würde ich empfehlen neben diesen Köpfen auf der Gegenseite die Gewinde der Schrauben ordentlich mit WD40 und hier auch ggf. mit einer Stahlbürste vorzureinigen. Das erleichtert das rausschrauben und schont das Gewinde:


    Der Schraubenkopf ist ein Torx. Ich meine es war T55 (bitte korrigieren wenn es nicht stimmt!). Habe ein Bit genommen, eine 10er Nuss drauf, Verlängerung (200 mm) und dann mit einer langen Ratsche (450 mm Schaft) losgedreht. Man sollte den Torx mit einem kleinen Hammerschlag richtig reintreiben, denn durch den Rost kommt man mitunter nicht weit genung in den Kopf und dann rutscht später der Torx durch und man hat dann do richtig Arbeit mit rausbohren und so (ist mir zum Glück nicht passiert). Der Torx muss auch richtig stramm sitzen, lässt er sich leicht hin und her drehen hat man die falsche größe erwischt. Am besten an den neuen Befestigungsschrauben testen.


    Das Anzugsdrehmoment ist laut ETIS 110 NM. Das Lösedrehmoment gefühlt 300 ;)


    Wenn das Radlager dann runter ist, die Auflagefläge für den Flansch säubern:


    Anschließend alles wieder einbauen. Ich habe zusätzlich noch etwas Locktide Schraubensicherung auf die Befestigungsschrauben gemacht. Diese hatte ich direkt neu mitbestellt, was ich jedem nur empfehlen kann.


    Am Ende schauts dann so aus:


    Ich sag mal, wie immer, wenn man es zum ersten Mal macht dauerts länger. Wenn ich jetzt die Demontage des Bremssattels hinzu rechne dann würde ich sagen so gut eine Stunde pro Seite.

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  • Hier mal das Video welches ich von einem der Radlager aufgenommen hab. Die Lager sind mit 210tkm sicher noch nicht am Ende, aber so wirklich gesund hörte sich das für mich auch nicht an:

    Das hat den Austausch devinitiv verdient

    Gruß Tom :fahrenlenkrad:


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  • Ja, dacht ich mir auch. Das nur weil es hieß die Hinterradlager könnten locker mal so 400tkm und mehr ab. Vielleicht wenn jemand nie mehr als ne Kiste Wasser transportiert...

    Im Grunde ist es dasselbe wie beim MK3, da war meins auch so bei 250tkm hin. Hat dann richtig gewummert nach kurzer Fahrt.

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