Wie wirkt sich die ET auf die Fahreigenschaften aus?

  • Hallo,

    mir ist aufgefallen da die Original Ford Felgen alle eine ET von 50 oder 55 haben. Meine Zubehörfelge, wie auch viele andere, hat eine andere ET, nämlich "nur" 40. Wenn ich es richtig verstanden habe dann bedeutet das, das meine Felge nun 15mm auf jeder Seite weiter rausschaut, also eigentlich einen breiteren Radstand ergibt, richtig?

    Meist ist es ja keine gute Idee die Fahrgeometrie zu verändern, denn der Hersteller hat ja alles darauf abgestimmt, oder kann man grundsätzlich sagen, je breiter man "steht" umso besser/sicherer?

    Gehört zwar nicht zum Thema aber komisch finde ich zudem auch, das für die 18" Variante der Bereifung laut COC sowohl ein 40er als auch ein 45er Querschnitt verbaut werden darf. Damit ändert sich doch der Abrollumfang des Rades und damit stimmt dann doch der Tacho nicht mehr?!? Mal kurz nachdenken.. wenn ich den Querschnitt verkleinere, verkleinere ich den Abrollumfang, somit legt das Rad bei gleicher Umdrehungszahl weniger Wegstrecke zurück als der Tacho aufgrund der Umdrehungsimpulse glaubt, ergo fahre ich langsamer als es der Tacho anzeigt. Zudem ist die Drehzahl ja begrenzt, durch den Motor, und da sich das Getriebe nicht ändert bin ich doch mit den 40ern langsamer, zumindest im Vmax, als mit den 45ern, oder?

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Alles richtig. Allerdings sind gewisse Toleranzen ok und im Gutachten der meisten Felgen steht auch drin, dass der Tacho ggf. angeglichen werden muss. Kontrolliert zwar kaum jemand aber es steht theoretisch im Gutachten ;)
    Eine Spurverbreiterung wirkt sich, mWn, weniger negativ auf das Fahrverhalten aus, als eine Tieferlegung, da hier z.B. die "härte- und dämpfungsrelevanten" Parameter weniger/nicht geändert werden.

  • Zur Spurverbreiterung fallen mir folgende Dinge ein:
    1) Der Wendekreis vergrößert sich (-)
    2) Die Rollneigung in Kurven verringert sich (+)
    3) Die Reifen werden innen stärker abgefahren (-)

    Mk5 2.0 TDCi 180 PS AWD Powershift Titanium X

  • Aber auch bedingt durch breitere Felgen erreicht man schon eine Spurverbreiterung, da nach innen wenig Platz ist und so eine breitere Felge nur nach aussen gehen kann.
    Bei meinem Mondeo war es so, dass, als ich ihn gekauft hatte, er normal auf 215er stand und nicht tiefer gelegt war. Ich fand das Einlenkverhalten in scharfen Kurven sehr ungewohnt. Das kannte ich von meinem Mondeo III nicht. Dann habe ich ihn 40 mm tiefer gelegt und er bekam 235er in 19 Zoll. Selbstverständlich wurde er vermessen. Jetzt fährt er sich, wie ich es gewohnt war schön straff und nach meinem Empfinden sicherer.
    Gruss Bernd

  • Ich war auch skeptisch, was eine breitere Spur angeht, aus optischen Gründen wollte ich aber unbedingt eine Spurverbreiterung haben, da mir die Räder beim Mondi optisch einfach viel zu weit drin sind. Ich habe von mehreren Seiten Warnungen diesbezüglich gehört, v.a. wegen schwammigen Fahrverhalten, das dann auftreten könnte. Ich hab dann aber die Warnungen in den Wind geschlagen und mittlerweile mit den 20er Spurplatten ET28 und bereue es nicht. Der Wagen fährt sich kein bisschen schlechter, ich würde sagen in Kurven sogar besser! Liegt super auf der Straße.

  • Bezugnehmend auf die Eingangsfrage "wie wirkt sich die ET auf die Fahreigenschaften aus?" sei folgendes angemerkt:
    Durch Verändern des Radmittelpunktes nach außen (durch Spurplatten oder breitere Felgen) verändert sich der negative Lenkrollradius in einen positiven. Zur besseren Veranschaulichung hier mal ne Skizze:

    Hier noch mal ein Auszug aus Wikipedia/ Lenkrollradius

    Ein Fahrzeug mit positivem Lenkrollradius hat auf ebener Fahrbahn einen guten Geradeauslauf, reagiert aber empfindlich auf Spurrillen und neigt beim Bremsen mit unterschiedlicher Reibhaftung auf den einzelnen Spurseiten dazu, zur Seite mit der besseren Haftung zu ziehen, so dass der Fahrer gegenlenken muss.
    Ein Fahrzeug mit negativem Lenkrollradius hat einen selbststabilisierenden Geradeauslauf, beim Bremsen auf Fahrbahnen mit unterschiedlicher Reibhaftung wird das Rad durch die Bremskraft zur schwächer gebremsten Seite gelenkt. Dadurch wird das Fahrzeug ohne ein Eingreifen des Fahrers stabilisiert und ein Ausbrechen des Fahrzeugs verhindert. Ferner führen Hindernisse auf der Straße nicht zu einem starkem „Durchschlagen“ in die Lenkung.

    Bei der Entwicklung von Serienfahrzeugen werden alle Komponenten des Fahrwerks aufeinander abgestimmt, um den gewünschten Lenkrollradius zu erzielen. Durch nachträgliche Veränderungen an Fahrzeugen in diesem Bereich kann sich das Fahrverhalten eines Fahrzeugs grundlegend ändern. Schon das Nachrüsten eines Fahrzeugs mit breiteren Reifen und den dazugehörigen Felgen kann ausreichen, um den negativen Lenkrollradius in einen positiven umzuwandeln.

    Nur mal so als Info.

    Gruß Franky
    _____________
    Immernoch.....unterwegs mit 239KW/471Nm........und loift :D

  • Was mir von einem Kollegen noch als negatives zu einer Spurverbreiterung gesagt wurde ist, dass die Radlager stärker belastet werden und ggf. schneller kaputt sind.
    Allein von der Optik tendire ich auch stark zu einer 40er verbreiterung.

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