Gebrochene Radbolzen wechseln? Kosten? Aufwand?

Hallo,

hab heute die Winterräder aufgezogen auf meinen gebrauchten Mondeo Bj. 2012. Dabei sind 3 Radbolzen (je einer an einem Rad abgebrochen, 1 vorne und zwei hinten). Da war nicht viel zu machen, die Muttern ließen sich nicht im geringsten bewegen ... ich hatte die Muttern der Alufelgen sogar angebort und von Vorn WD40 eingesprüht ... bei 17 von 20 Muttern ging es gut, bei den anderen eben nicht.

(Das Fahrzeug habe ich im Sommer so übernommen. Daher weiss ich nicht ob die Muttern zu fest angezogen wurden, die Sommerreifen eventuell schon länger nicht geweschelt wurden oder sonst etwas passiert ist).

Nun konnte ich im Netz und hier im Forum nichts genaues dazu finden, es gibt einen älteren Thread dazu hier:

Hallo, ich bin neu hier und habe leider ein Problem mit meinem Mondeo ( Abgerissener Radbolzen)

... allerdings kam da keine klare Antwort heraus und es ging wohl vom die vFL Fahrzeuge.

Daher nun die Fragen zum FL:
- Lassen sich die Bolzen einzeln wechseln?
- Müssen Radnabe oder Radlager gewechselt werden?
- Wie hoch ist der zeitliche Aufwand?

Ich will das Ganze in der Werkstatt machen lassen und vorab schon die Infos haben, damit da nicht versucht wird mir ein Märchen aufzutischen nach dem Motto "alles muss neu". Danke vorab für die Antworten.

grundsätzlich hat oh mal wieder recht. dein kauf stammt von juni, war ein händler. soweit ist alles gut.
das problem wird darin bestehen, dass der händler dir wahrscheinlich mit dem argument kommen wird, dass du, als du die felgen nicht losgedübelt bekommen hast, ihn hättest in kenntnis setzen müssen, um ihm die möglichkeit der nachbesserung zu geben. heisst: er hätte zunächst die chance bekommen müssen, die räder schadenfrei bzw. mit selbst zu vertretendem schaden zu lösen. nun hast du schaden verursacht, und der händler wird - juristisch wohl im recht, über das moralische, menschliche, faire... reden wir hier nicht - einen regress ablehnen, da er wohl für die ursache vernatwortlich wäre, nicht für den schaden, der aus deinen radwechsel-aktionen entstanden ist.

oder anders: er wird sagen, dass er die räder ohne folgeschäden gelöst bekommen hätte. beweise ihm das gegenteil, dann hast du ihn.

ich habe schon schwächere argumente siegen sehen.

die frage stellt sich aber, ab welchem zeitpunkt der verdeckte mangel erkennbar gewesen ist. eine rein technische argumentation, wie wir sie hier dahingehend zu führen versuchen, dass endlich der verkäufer in der gewährleistungspflicht ist, dürfte in der rechtlichen auseinandersetzung in dieser reinform nicht aufrecht zu erhalten sein. gerade gerichte argumentieren oft mit *gesundem menschenverstand*. wo immer der bei manchem individuum auch verortet sein mag. und eben jener ist dann welcher, der einem sagt: oh, da löst sich was schwer, vllt. geht da was kaputt, wenn ich weitermache. und -plumps- bist selbst der gearschte.
ich kann es doch nicht ändern. wir hatten die diskussion ähnlich schon andersherum bei meinen lackseuchen, oh. u know...

fraglos würde ich den verkäufer einmal zivilisiert angehen, dann mit der denkbar breitesten breitseite kommen, die machbar ist. und da inkludiere ich bewusst meine lederbejackten freunde.
gerade freie händler, wie der verkäufer einer gewesen ist, tun sich häufig schwer, um es mal euphemistisch auszudrücken, ihrer gewährleistungspflicht nachzukommmen.
ich sehe es zwar absolut so, dass, so der sachverhalt wie geschildert zutrifft, der verkäufer hier sowas von in der pflicht ist... - aber das tatsächlich auch zu erreichen, dass er alles schick macht, wie es sich gehört... das sehe ich noch nicht. im sinne und interesse des to hoffe ich inständig, dass ich mich irre und der verkäufer einer von denen ist, die anstand besitzen und der to bald mit seinem schicken mondi durchs gelände knattern kann.

...

So, die Sache wurde Donnerstag behoben. Insgesamt bin ich 900€ losgeworden. Die hinteren Bolzen bekam ich auf Kullanz gewechselt. Vorne war laut der Werkstatt nicht viel zu retten. Die Radnabe samt Radlager mussten raus. Das Lager wie auch die Bremsscheiben gehen bei dem Vorgang laut dem Meister über den Jordan. Da die Bremsscheiben eh durch waren, waren zumindest diese kein Verlust (wären spätestens bei der Inspektion im Winter dran gekommen, jetzt bremmst der Mondeo auch merklich besser). Mit dabei war auch ein Radlager im Wert von knapp 240€+Steuern. Soll wohl alles eingepresst sein und daher nicht wirklich leicht zu wechseln. Es waren 3,5 Arbeitsstunden nötig plus die Zeit für die hinteren Bolzen die faktisch auf Kullanz ging.

Ich muss ehrlich sagen eine große Inspektion hatte bei meinem vorherigen Octavia nicht so viel gekostet obwohl auch da ein mal ein Satz Bremsscheiben getauscht wurde (selbe Werkstatt). Irgendwie trübt dies die Freude über das Auto gewaltig. Anbei wurde mir auch noch Interessanterweise vom Meister erzählt, das Problem mit den Bolzen kommt wohl nicht so selten vor. Denen wäre erst in der Woche zuvor faktisch das Gleiche passiert. Das Material sei eventuell zu weich.

An dieser Stelle die Frage was man tun kann um zu verhindern, dass dies erneut geschieht. Die Bolzen waren deutlich angerostet und eventuell im Zusammenhang mit den zu fest angezogenen Muttern entstand die "ewige" Verbindung. Hab nun Allwetterreifen drauf und werde vermutlich die nächsten 2-3 Jahre nicht mehr wechseln. Damit der Spaß dann nicht wieder kommt ... Kupferpaste oder Graphitfett auf die Gewinde? Ich hab vor auf einer Mietbühne mit einem Drehmomentschlüssel die Muttern korrekt mit 110Nm anzuziehen. Da ich jede Mutter zu Kontrolle abdrehen werde, ist die Gelegenheit für Präventivmaßnahmen vorhanden.

Wie Erfurter schon schrieb...nix bis gar nix an die Bolzen. Drahtbürste und gut is, dabei aber auch nicht die Anlagefläche für die Felge nicht vergessen. Baut man sich nur unnütze Fehler mit ein ala....warum wackelt mein Lenkrad ab 100.....

Zu den Drehmomenten. Wenn Ford Alu Felge bei Ford nachfragen, ansonsten bei der ABE genau schauen. Da stehen die richtigen Anziehmomente drin. Pauschalwerte gibt nur bei Standard Stahlfelgen

Insgesamt bist ja noch günstig weggekommen. Fuer Bremsentausch rundrum wollte Ford letztens 800euro. Ich fragte daraufhin,ob sie vergoldet sind? Fuer die dann von mir verbauten Ate hab ich dann knapp 300 bezahlt. Ich finde die Preise einfach nur frech. Und da sagt man immer die Japaner haben hohe Werkstattpreise. Aber solange es Kunden gibt,die ohne Kommentar die Preise bezahlen,machen die so weiter.

Mein "Problem" war, dass ich das Fahrzeug kurzfristig wieder voll fahrbereit brauchte. Da fahre ich nicht mit 4 Bolzen an einem Rad durch die Gegend. In diesem Fall hatte ich auch nicht die Zeit mir Bremsscheiben und Radnabe sowie Radlager aus dem Netz zu suchen und dann bei einer Werkstatt einbauen zu lassen, die auch mitgebrachte Teile akzeptiert. Auch ist aktuell gerade Reifenwechsel-Saison, daher sind die meisten Hebebühnen in der Werkstätten gut belegt von heute auf morgen gab es wenig Alternativen.


Im übrigen waren laut Rechnung "nur" 250€ an Arbeitslohn berechnet worden. Der Rest ging aufs Material drauf. Vom Arbeitslohn ist es noch "ok", denn bei meinem letzten Besuch in einer Ford-Werkstatt vor 8 Jahren zahlte ich noch 100€ pro Arbeitsstunde. Ich hatte denen damals auch klar gemacht, dass es keine weiteren Aufträge von mir geben wird bei solchen Preisen.


Für die zukünftigen Reparaturen suche ich mir eine Werkstatt die auch Mitgebrachte Ersatzteile/Reifen akzeptiert. Den Quatsch mit Originalteilen + Aufschlag (weil die Werkstatt an jedem Ersatzteil-Verkauf mitverdienen will) werde ich in Zukunft ebenso nicht mehr bezahlen.


PS: An dieser Stelle nochmal Danke an alle für die Hinweise und Ratschläge.