Fernlicht tot -- wie und wo ist es abgesichert?

  • Wobei ich nicht denke, dass es da geschmort hat, sondern dass da jemand mit einem Feuerzeug den Schrumpfschlauch beim Einbau so verkokelt hat.

    gobang, Du hast einen "guten Riecher", um in der Wortfamilie zu bleiben ;)

    Genau so ist es. Was aber jetzt auch nicht unbedingt für die fachliche Eignung des Einbauers spricht ;)

    Es gibt keinen Grund das dort etwas schmort, die Frage ist nur, was derjenige mit dem Oder-Glied auf Diodenbasis dort erreichen wollte und ob das noch zum Rest der im Fahrzeug verbliebenen Elektrik passt. Original ist das jedenfalls nicht...

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Das hieße dann weitersuchen?

    Die Nadel im Heuhauffen. Eigentlich müsste man das Fahrzeug erstmal wieder auf Werkszustand bringen... :fie:

    Was hast Du denn für ein Licht? Normales Halogen oder AFS oder Xenon?

    Bezüglich des Schmorgeruchs ist natürlich auch möglich das die Dioden das verursacht haben und die jetzt hin sind, aber aussehen tuts ehrlicherweise nicht danach.

    Da es momentan aber der einzige Ansatz ist und die da sowieso nicht hingehören sollte man klären wo die hinverlaufen. Versuche mal den Kabelweg zu den Dioden (Anode) und die von den Dioden (Kathode, da wo die zusammengequestsch in ein Kabel laufen) nachzuvollziehen, vielleicht sehen wir dann klarer.

    Je nachdem wie das verquetscht wurde und welche Leistung da drüber geht können sich schon Übergangswiderstände gebildet haben die eine gewisse Verkokelung auslösen, bis halt nix mehr da ist und keine elektrische Verbindung mehr besteht.

    Taxis, wenn im Stadtbetrieb, nutzen die Lichthupe selten und Fernlicht vermutlich nie ;)

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Was hast Du denn für ein Licht? Normales Halogen oder AFS oder Xenon?

    Xenons hatter! Die Frage war schon.:evilgrin:

    Gruß aus Erfurt

    Schon der dritte vierte Ford und der Fahrer wird nicht schlau draus!

  • Heute beim Umrüster gewesen.

    Das Licht ist zurückgebaut auf Werk; gottseidank funktioniert alles noch.

    Sinn der Dioden ist (soweit ich das verstanden habe), bei aktiviertem Alarm die Scheinwerfer zum Leuchten zu bringen, bei eingeschaltetem Fernlicht aber Einfluss auf die anderen vom Taxialarm geschalteten Elemente zu verhindern.

    Da war übrigens kein verschmorter Schrumpfschlauch drumherum. Das sind Quetschverbinder, die durch zu hohen Strom verschmort sind.

    Die Dioden sind beide durchgeschlagen; eine ist sogar geplatzt.

    Die Frage ist, wo die hohen Ströme herkamen.

    Da er diese Woche nur Notdienst hat, wird die endgültige Lösung verschoben.

    Er wird sich auch noch einmal mit seinem speziellen Ford-Händler und -Informationslieferant kurzschließen um zu sehen, ob der noch Tipps hat. Seine Arbeitsgrundlage beim Einbau war der Schaltplan, der mir hier auch zur Verfügung gestellt wurde. Der stammt aber wohl vom vFl und könnte deshalb evtl. vom Istzustand beim Fl abweichen.

  • "Kurzschließen", ja das war wohl das richtige Stichwort ;) Da wurde halt was falsch zurückgebaut und Du kannst froh sein das dir die Karre nicht abgebrannt ist, oder weitere Komponenten in Mitleidenschaft gezogen hat. Das ist ja schon kriminell, was Dir da verkauft wurde.

    Ich habe mir das Bild vorher erst nochmal in groß angeschaut. Ja, wenn man genau hinsieht erkennt man die gesprengte Ummantelung der Diode. So eine BY550-50 hält einen Strom bis 5A aus. Bei ca. 12V macht das mind. 60W. Das ist schon ein robustes Teil, aber auch nicht unzerstörbar. Die Frage ist, wer hat diesen Stromfluss verursacht.

    Er wird sich auch noch einmal mit seinem speziellen Ford-Händler und -Informationslieferant kurzschließen um zu sehen, ob der noch Tipps hat. Seine Arbeitsgrundlage beim Einbau war der Schaltplan, der mir hier auch zur Verfügung gestellt wurde. Der stammt aber wohl vom vFl und könnte deshalb evtl. vom Istzustand beim Fl abweichen.

    Mal überlegen... die separaten Fernlicht-Leuchtmittel sind auch bei Xenon vorhanden, für die Lichthupe, die auch ohne eingeschaltetes Licht funktionieren muss. Schaltet man bei Xenon das Fernlicht an, wird zum einen die Blende am Xenonbrenner über einen Elektromagneten verstellt, was den Lichtkegel ändert und zum anderen werden die Halogenlampen der Lichthupe zusätzlich mit angeschaltet.

    (Wobei, das sei mir hier nochmal erlaubt, ich das einen Unsinn finde die bei eingeschaltetem Xenon-Licht die Halogens zusätzlich mit zu betreiben. Zum einen brauchts das nicht weil das Xenon stark genug wäre und zum anderen macht es das Licht unschön gelb. Nunja...)

    Die Lichthupen-Lampen gehen direkt vom Scheinwerfer zum Lichtmodul (HCM). Die Beschaltung ist hier für vFL und FL gleich. Das ist einmal eine 1mm² Leitung Braun/Grün und einmal Grau/Orange.

    Wenn diese Alarmanlage nun die Lampen ansteuern will, dann muss sie, ähnlich wie das HCM einfach 12V auf diese Leitungen bringen. Damit das Alarmmodul aber die Ausgänge des HCM nicht mit Spannung versorgt und einen ungewollten Stromfluß verursacht, hat man wohl hier die Dioden vom Alarmmodul kommend in Richtung HCM eingebracht. So wäre es halbwegs nachvollziehbar. Jedoch sagt Dein Bild was anderes. Oder gibts da noch mehr solcher Dioden um Dein BCM herum?

    Nach dem Bild gehen zwei Leitungen zu den Dioden, aber nur eine raus. Das passt irgendwie überhaupt nicht.

    Ich finde da keinen Sinn drin. Fakt ist aber das ein hoher Stromfluß die Dioden gegrillt hat. Die BY hat einen Spannungsabfall von 1V. Nehmen wir mal eine normale Betriebsbordspannung von 14V an und weiterhin das die Lichthupenleuchten je 55W haben, bedeutet das einen Strom von I = P / U = 55W / 14V = ~4A. Die müssen auch durch die Diode wenn das Alarmsystem aktiv wäre und die Lampe ansteuert. Bei einem Spannungsabfall von 1V macht das eine Verlustleistung von (P=U*I) 1V * 4A = 4 Watt. Das klingt nicht viel, ist aber schon ganz schön warm für die kleine, ungekühlte Oberfläche der Diode (die viel kleiner ist als das Plastik drumherum). Grundsätzlich hält sie dem Strom stand (5 A wären das Maximum). Dummerweise wird sie aufgrund der Verlustleistung heiß und damit verringert sich ab ca. 50° der maximale Durchlasstrom, bis es "Batsch" macht. Vorher hat die wohlige Wärme für die netten Verschmorungen an den Isolationen von Quetschverbindern und Kabeln gesorgt.

    Dafür müsste aber ein Strom über die Dioden geflossen sein und warum das so war lässt sich nur ermitteln wenn man die Leitungen verfolgt.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von Go4IT (13. November 2018 um 21:01)

  • "Kurzschließen", ja das war wohl das richtige Stichwort

    Das war Absicht, ich liebe Wortspiele ;)

    Das mit den 5A hat er mir auch gesagt - wo aber kommt so ein Strom her?

    Sind das wirklich nur Steuerleitungen, die da aus dem BCM kommen?

    Der Schaltplan sagt da eigentlich etwas Anderes.

  • Ne ne, ich fürchte ich war noch meinen Beitrag am ergänzen als Du das schriebst. Da kommt nix vom BCM, zumindest nicht was zum Fernlicht gehört. Das macht das Lichtmodul und dort werden sehr wohl die hohen Ströme direkt geschaltet.

    Ich kann mir nur vorstellen das jemand beim Rückbau irgendwelche Leitungen komplett falsch angeschlossen hat, weil er sich auf Pins vom Schaltplan verlassen hat, die beim FL anders sind. Das wären aber beim Licht in erster Linie nur die Signale vom/zum BCM. Hier würden mir in Verbindung mit einer Alarmanlage die Blinker einfallen. Die werden in der Tat direkt vom BCM aus angesteuert. Beim FL z.B. ist der linke vordere Blinker an C1 (Grüner Stecker) Pin A-4 und beim vFL ist er an C1 A-19. Aber dann hätte da auch noch mehr von anfang an nicht geklappt.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Je nach Scheinwerfer macht das sehr wohl das BCM. Denn bei den Standard Scheinwerfern gibt es kein HCM.

  • Wo sitzt denn das HCM?

    Übrigens war das ja kein Rückbau sondern der ursprüngliche Einbau.

    Blinker, Hupe, Dachzeichen blinken wunderbar.

    Nur die Fernlichtansteuerung ist abgeraucht.

    Mich würde halt interessieren, ob da aus dem BCM wirklich nur Steuerleitungen oder doch Hochstromleitungen kommen.

  • Je nach Scheinwerfer macht das sehr wohl das BCM. Denn bei den Standard Scheinwerfern gibt es kein HCM.

    Das stimmt zwar, hat er aber nicht. Musste ich mich ja schon belehren lassen :)

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Wo sitzt denn das HCM?

    Das sitzt oberhalb vom Handschuhfach, in der Nähe vom Sound&Connect Modul.

    Ja, wie Spike schon schrieb steuert das BCM auch Leistungsstärkere Verbraucher an.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Die Versorgung des Fern- und Abblendlichtes kommt immer vom BCM.

    Das HCM steuert nur die Verstellung für Kurvenlicht bzw. automatische LWR bei Xenon und versorgt das Abbiegelicht.


    Verbrauch:

  • Das heißt, ich lag richtig mit der Vermutung, dass das die Leistungsausgänge für das Fernlicht waren? Das würde ja dann die Ströme erklären.

  • Ihr habt recht! Ich bin im Plan um eine Lampe "verrutscht" und bei "Bend" gelandet anstelle "Low"... sorry :rotwerd:

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Das heißt, ich lag richtig mit der Vermutung, dass das die Leistungsausgänge für das Fernlicht waren? Das würde ja dann die Ströme erklären.

    Das ein zu hoher Stromfluß und damit zu hohe Wärme die Dioden zerstört hat ist glaube ich auch unstrittig.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • der Techniker behauptet halt, dass das nur Steuerleitungen seien und kann sich deshalb den Stromfluss nicht erklären

  • Die Dioden sind beide durchgeschlagen; eine ist sogar geplatzt.

    Die Frage ist, wo die hohen Ströme herkamen.

    von den Fernlichtlampen. Zwar ist für die High/Low Umschaltung der Xeneneinheit nur ein kleiner Zugmagnet verbaut aber die Zusatz Fernscheinwerfer haben ja normale H1/H7 dirn. 55W bei 12V sind ~ 4,6A und damit eigentlich für 5 A Dioden im Dauerbetrieb zuviel, was Dir die Dioden auch unmißverständlich gezeigt haben. Für eine kurzzeitige Ansteuerung durch die Alarmanlage kann man die Dioden wohl verwenden, für den Dauerberieb Fernlicht sind sie zu schwach. Weiterhin haben die Dioden auch einen Spannungsabfall von ca. 0,8V in Flussrichtung, mit den ca 5A macht das ~4 Watt Wärmeleistung pro Seite, denn so ein Konstrukt aus 2 Dioden muss für jede Seite vorhanden gewesen sein. Das hat in einem Kabelbaum auf jeden Fall nichts zu suchen.

    bei aktiviertem Alarm die Scheinwerfer zum Leuchten zu bringen, bei eingeschaltetem Fernlicht aber Einfluss auf die anderen vom Taxialarm geschalteten Elemente zu verhindern.

    eine vor allem bei Billiganlagen gern genutzte Lösung um Blinker etc. anzusteuern. Hat in modernen Fahrzeugen (Glühlampenüberwachung) nichts zu suchen.

    Mein Verbrauch 677593_3.png

  • Eine Diode pro Seite reicht doch?

    nicht wirklich. Du musst ja verindern das sonst noch was Spannung bekommt. Auf dem Bild sieht man das die Kathoden verbunden sind, von da geht es zum Verbraucher. An den Anoden liegt einmal die ursprüngliche Leitung vom BCM an der anderen Anode die Spannung von der Alarmanlage. Da die Fernlichter ab dem BCM pro Seite ein eigenes Kabel haben braucht man das Konstrukt 2x.

    Mein Verbrauch 677593_3.png

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!