Nach langer Zeit will ich mal wieder ein paar Reparaturbeiträge posten. Einfach nur damit jemand der nach sucht merkt das man auch vieles reparieren kann und nicht immer gleich wegschmeißen muss Gern greife auch ich stellvertretend zum Lötkolben wenn sich das einer nicht zutraut.
Als erstes möchte ich berichten das es mir gelungen ist ein defektes Rückfahrkameramodul wieder zum Leben zu erwecken. Das Symptom im Fahrzeug war das es einfach kein Bild mehr produzierte und weder per ForScan/ELMConfig darauf zugegriffen, noch DTCs geladen werden konnten, es war ein tod.
Beim Test am Labornetzteil zeigte sich das es in der Tat kein einziges Milliampere Strom aufnahm, also begann ich zu suchen und wurde auch recht schnell fündig. Dieses kleine Kerlchen hier ("p1Y"), seineszeichens ein NPN (BISS) Transistor vom Typ "PBSS4480X" in der Funktion einen Kondensatorvervielfachers zur Spannungsglättung war durchgeknallt:
Am Collector (C) konnte ich noch die Eingangsspannung von 12V messen, am Emitter (E) nichts mehr. Darauf hin habe ich den Transistor entlötet und mein Labornetzteil auf 200 mA Strombegrenzung gestellt damit nichts passieren kann und (C) und (E) kurzgeschlossen. Und siehe da, das Modul fuhr hoch und zog. ca. 25 mA. Nach abgabe von IGNITION und REVERSE-GEAR Codes auf den CAN-Bus stieg der Stromverbrauch auf ca. 120 mA und am Videoausgang lag ein messbares Bildsignal an. Transistor gegen einen neuen getauscht und das das Modul lief wieder wie am ersten Tag!
Der Transistor hält normal bis 4 A Emitter-Collector-Strom bei max. 80V aus, also muss da schon ganz schön was gewütet haben! So gesehen bildete dieser dann die Sollbruchstelle, aber im positiven Sinne, sonst wäre vermutlich die halbe Platine weggeschmort. Meine Vermutung liegt da auf einer defekten Kamera die nämlich solche Stromflüsse verursachen kann. Oder es gab eine üble Überspannung um Bordnetz z.B. durch Schweißarbeiten oder Masseprobleme.