Alufelgen nachlackieren

Ich habs versäumt meine Winterräder im Sommer auszubessern, das rächt sich jetzt... Dumm von mir. Jedenfalls würde ich gern zwei Felgen wieder etwas aufbessern, da man meine "Rückwärts-Einparkkünste" auf der Beifahrerseite leider all zu deutlich erkennt

Brock gibt als Farbe meiner RC17 Ventura nur "Chromsilber (CSS)" an. Farbcode-Anfrage läuft. Falls da jemand eine Idee hat?

Vom Ablauf her nehme ich folgendes an:

1. Beschädigte Bereiche Runterschleifen (bis aufs Material) mit grobem Schleifpapier (80er?)

2. Fein nachschleifen (Körnung?)

3. Ggf. Felgenspachtel aufbringen?

4. Grundierung drauf (welcher Primer?), trocknen lassen, fein anschleifen (Körnung?)

5. Decklack drauf, wieder trocknen lassen und fein anschleifen (Körnung?)

6. Klarlack drauf (2K?) anschleifen und polieren

Für eine Exzendermaschine (habe eine Flex ORE-5) ist das wohl eher ungeeignet?! Dremel? Handschliff mit kleinem Klotz?

Hier noch ein paar Detailbilder vom ganzen Ausmaß meiner "Einpark-Legastenie" (Schande über mich!). Es betrifft insgesamt zwei Felgen.

Macke 1:

Macke 2:

Macke 3:

Macke 4:

Macke 5:

Macke 6:

Macke 7:

Macke 8:

Vielleicht mache ich über den Winter erstmal nur was ordinären Lackstift drauf, nur damit es nicht so übel ins Auge sticht und dann im Frühsommer wenn die Reifen wieder runter kommen widme ich mich mal der ganzen Sache...

Die Antwort von Brock auf meine Frage nach dem Farbcode für die Felgen war auch klasse... wieder mal voller Fachkompetenz. Gefragt hatte ich nach dem Farbcode zum anmischen der Farbe durch einen Lackierer zur Verarbeitung in Sprühdose oder Lackierpistole. Erhalten habe ich das:

Zitat

Sie können dazu diesen Lackstift verwenden:

Dupli Color: Argento

Wenn mich nicht alles täuscht ist das ganz ordinäres "Felgensilber", was niemals die Ventura Farbe sein kann, die ist viel dunkler.

Zitat von gobang

zum Füllen 2-Komponenten Epoxid-Harz aus der kleinen Doppelspritze,

Kann (sollte) man dafür nicht besser Aluminium-Spachtel verwenden? Ich glaube professionell wird das so gemacht das man Aluminium aufschweißt, sodass es eine stabile Verbindung hat und dieses dann runterschleift. Alu-Schweißen ist kompliziert (hab ich mir sagen lassen) und sowieso braucht man dafür neben viel Erfahrung auch das richtige Werkzeug. Ich glaube auch nicht das mein Fehlerbild eine solche Maßnahme benötigt.

2K-Lack klingt einleuchtend. Ich habe mal bei den Jungs von lackstore.de angefragt. Deren Videos habe ich immer sehr interessiert verfolgt, vielleicht können die mir noch ein paar Tipps für das DIY geben...

Hier gibt es zumindest mal ein ganz gutes Video zum Thema:

Alles Handarbeit, gründlicher Grundaufbau, viel Schleifen. Eher kein Smart-Repair sondern eine Vollsanierung. Vorgehensweise:

1. Rad gründlich reinigen und entfetten.
2. Ringsrum um das Felgenhorn abkleben (Klebeband, keine Spielkarten!)
3. Mit P120er alles runterschleifen was ausgebessert werden muss (eigentlich die ganze Felge)
4. Mit P240er alles gründlich nachschleifen
5. Mit P400 Softflex nacharbeiten
6. Mit grauem Schleifvlies das Felgenhorn gründlich nacharbeiten
7. Entstauben, entfetten
8. Alu-Spachtel anmischen, Härte in kleine Menge auf dem Plastikspatel und damit die tiefen Macken füllen/modellieren, mit genug Überstand zum runterschleifen. Vorsicht beim Felgenhorn, keine Überstände zum Reifen erzeugen, die bekommt man später schwer wieder weg.
9. Nachdem der Spachtel ausgehärtet erst mit P120, anschließend mit P240 und dem schwarz/weißem, flexiblen Schleifblock die Stellen schlichten
10. Danach wieder reinigen und Universalspachtel auftragen um den Aluspachtel zu glätten und für die feineren Macken auszugleichen
11. Wieder mit P120 und P240 runterschleifen und am Ende mit P400 feinschleifen
12. Gründlich mit Silikonentferner reinigen und Reifen abdecken (Klebeband und Folie). Klebeband um das Ventil und in den Übergang Felgenhorn/Reifen.
13. Nochmals entfetten und Füller in zwei Gängen (5min. Zwischenablüftzeit) auftragen und 24h trocknen lassen
14. Felge mit P600 Softschleifpapier glätten und anschließend mit P800 Softschleifpapier feinschleifen. Zum Schluß wieder mir grauem Schliefvlies nacharbeiten.
15. Staub entfernen und entfetten, anschließend den Basislack in zwei Gängen mit je 5min. Abläuftzeit auftragen und einer abschließenden Nebelschicht
16. Ablüften lassen (5-15min.) und den 2K-Klarlack in mehreren Gängen auftragen.
17. Mind. 24h trocknen lassen und anschließend polieren

Fertig. Puh!

Die Jungs haben auch einen Warenkorb für das Zeug was man dazu braucht (kostenpunkt um die 80,- €): https://www.lackstore.de/Angeb…e-lackieren-mit-Spraydose

Die Frage am Ende ist natürlich ob sich der ganze Aufwand lohnt, bzw. ob man es nicht vereinfachen kann? Das muss jeder selbst wissen, der eine ist mit Lackstift zufrieden, der andere will das noch professionieller in der Kabine mit Druckluftpistole haben. Ich finde für DIY ist das so das max. was man rausholen kann ohne groß in Spezialmaschinen/Werkzeug zu investieren.

Das wichtigste wurde ja schon genannt: Ein trockener, warmer Raum, möglichst staubfrei. Niemals unter 15 Grad lackieren!

Leider braucht es einen gewissen Luftaustausch am Lack, sonst würde ich nach dem lackieren einen Pappkarton oder Plastikwanne drüber stülpen um den Lack gegen Staub/Flusen aus der Luft zu schützen. Sind die erstmal drin, bekommt man sie praktisch nicht mehr raus.

Ist das im Grunde nicht dasselbe wie Alu-Spachtel?

https://www.oscaro.de/fuller-presto-443596-9840646-1867-p

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Ja und wenn man viele Ecken und Winkel drin hat ist das schleifen auch alles andere als ein Kinderspiel. Eigentlich schreit das nach Sand- oder Perlstrahlen, das ist aber wohl für Alufelgen verboten?