Motor durchdrehen geht nach Zahnriemenwechsel schwerer

  • Guten Morgen.

    Ich besitze seit kurzem den Mondeo meiner Tante, die ihn leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fahren kann. Der Mondeo stand bei ihr fast nur noch in der Garage. Der Zahnriemen wäre wohl auch schon fällig gewesen, hat meine Tante aber alles nicht mehr machen lassen. Bei meinen Probefahrten sprang er gut an, lief ruhig und zog auch ordentlich. Vom Motor her also absolut unauffällig.

    Ich hatte den Zahnriemenwechsel schon vor ca. 3 Wochen angefangen, erlitt aber zwischenzeitlich einen Arbeitsunfall und musste somit auch die private Schrauberei bis jetzt ruhen lassen. Der Mondeo stand so lange mit ausgebautem Zahnriemen in der Garage. Die Zündkerzen waren die ganze Zeit raus, nur die Öffnungen für die Zündspulen waren abgedeckt.

    Nachdem ich jetzt endlich den neuen Zahnriemen einbauen konnte, habe ich die Kurbelwelle gemäß Anleitung um 720° gedreht, um zu prüfen ob das Nockenwellen-Werkzeug 303-1097 erneut auf der 12-Uhr-Position passt. Das hat auch funktioniert, aber mir fiel auf, dass sich die Kurbelwelle schwerer drehen ließ als vor dem Unfall. Der Riemen schleift nirgendwo, ist korrekt aufgelegt und gespannt. Es berühren sich auch keine Kolben/Ventile. Der Motor lässt sich ohne Gewalt mit kurzer Ratsche einhändig durchdrehen, aber ich spüre den Unterschied deutlich. Ich versuchte mir das mit der längeren Standzeit zu erklären, vielleicht erhöhte Reibung durch einen nachlassenden Ölfilm. Beim Durchdrehen waren keine auffälligen Geräusche zu hören, der Widerstand war einfach nur deutlich ausgeprägter als vorher. Mir ist noch etwas anderes aufgefallen. In einem Zylinder waren an der Wand viele kleine Tröpfchen zu sehen:

    Das ist zwar nicht mein erster Zahnriemen, aber der erste mit längerer Zwangspause und anderem Verhalten nach dem Wechsel.
    Ist der höhere Widerstand beim Durchdrehen mit der längeren Standzeit erklärbar?
    Soll ich einfach alles wieder zusammenbauen und einen Startversuch wagen?

    Freundliche Grüße
    Ford-Phantom

  • Ist der höhere Widerstand beim Durchdrehen mit der längeren Standzeit erklärbar?
    Soll ich einfach alles wieder zusammenbauen und einen Startversuch wagen?

    Das denke ich doch. Das Öl läuft bei der langen Standzeit ja fast komplett aus sämtlichen Kanälen und von allen Flächen ab. Um den wieder schön Durchzuölen braucht's paar Umdrehungen mehr. Dann läuft der wieder so geschmeidig wie zuvor.

    Mondeo Turnier 2.0 FFV Titanium, Thunder, ACC, IVDC, Bi-Xenon, KeyFree+PowerStart, Alarmanlage, Solarreflect, PDC vorn u. hinten, TPMS, Sitzklima, Luftqualitätsmesser+kühlbares Handschuhfach, Sony-6CD, Bluetooth-FSE incl. S&C, Außenspiegel anklappbar, silberfarbene Dachreling, Notrad incl. Wagenheber

    Selbsteinbau: Rückfahr- u. Front-Kamera mit 9" TFT-Monitor in der Sonnenblende, Ambiente-Beleuchtung in den Türgriffmulden, Rückstrahler an allen 4 Türen beleuchtet

    Baumonat 10/2008

  • Genau daran wird es liegen.

    Wenn sich, nach durchdrehen, dass Einstellwerkzeug Auflegen lässt, ist alles in Ordnung.

    Da wirst du nur etwas übervorsichtig sein. Schmeiß an den Hobel. Natürlich kannst du ihn auch vorher 243* mal mit der Hand drehen und gucken ob es besser wird, die Ölpumpe fördert ja auch in dem Fall.


    *fiktiver Wert :00000028:

  • Stimme dem gesagten voll und ganz zu. Wenn er sich mit der Hand durchdrehen lässt ist kein Schaden zu erwarten. Die Öltropfen im Zylinder (schöne Aufnahme übrigends! Ich komme kam mit meiner Endoskopkamera durch die Glühkerzenlöcher nicht rein, Öffnung zu klein) zeugen doch davon das Öl da ist, aber für einen Ölfilm brauchts ein wenig mehr "Bewegung".

    Wenn Du total unsicher bist kannst Du ja alternativ einfach die Zündkerzenstecker abziehen und mal den Anlasser kurz und dann immer länger durchorgeln lassen. Wenn es dabei nicht komisch klingt kannst Du auch mit Kraftstoff starten.

    "Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information."

    Albert Einstein

  • Wenn er sich mit der Hand durchdrehen lässt ist kein Schaden zu erwarten.

    In der Regel stimme ich auch zu. Kenne aber auch anders. Beim 3 Zylinder VW Motor wurde ein Ventil verbogen, per Hand gedreht, es gab nur minimalen Wiederstand.

    Aber wenn jetzt was nicht stimmt, dann ist je durch das Durchdrehen schon was passiert.

    Erst 230 Tkm. Nachwuchs: Corsa F 1.5 Diesel (Leider kein passenden Fiesta Diesel gefunden)

  • Das denke ich doch.

    Vielen Dank euch allen für eure Einschätzungen. Ich habe mir wohl wirklich zu viele Sorgen gemacht. Morgen werde ich alles wieder zusammenbauen und versuchen den Wagen zu starten.

    Wenn Du total unsicher bist kannst Du ja alternativ einfach die Zündkerzenstecker abziehen und mal den Anlasser kurz und dann immer länger durchorgeln lassen. Wenn es dabei nicht komisch klingt kannst Du auch mit Kraftstoff starten.

    Unsicher bin ich dank euch jetzt zwar nicht mehr, aber diese Vorgehensweise finde ich dennoch interessant. Sollte man währen des Durchorgelns auch noch die Kraftstoffpumpe stilllegen? Wenn ich das richtig gesehen habe, läuft die über die gelbe 20 A Sicherung F13 im BCM.

  • Wenn sich, nach durchdrehen, dass Einstellwerkzeug Auflegen lässt, ist alles in Ordnung.

    So ist das, wenn da was geklemmt haben sollte ist das Thema sowieso durch.

    Sollte man währen des Durchorgelns auch noch die Kraftstoffpumpe stilllegen? Wenn ich das richtig gesehen habe, läuft die über die gelbe 20 A Sicherung F13 im BCM.

    Kannst du machen wenn du dich dann besser fühlst.

    Ich persönlich würde das Ding einfach anwerfen.

    Gruß Tom :fahrenlenkrad:

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