Pfusch beim Radlager Einbau

  • Hallo liebes Forum !


    Mein Mondeo zeigt bei über 200k km Geräusche bei höheren Geschwindigkeiten, Radlager oder Antrieb - ich habe mich für die Radlager entschieden...


    Der Metzer-Radlagersatz hatte einen Zettel beiliegen, in dem der Einbau erklärt war - in meiner Selbsthilfewerkstatt angerufen : Spezialwerkzeuge haben nur die Meister und die werden nicht an Kunden ausgeliehen - aber für 60 Euro die halbe Stunde, kann ich auch einen Meister die Arbeit machen lassen...


    Bei Ebay gab es das Werkzeug für 80 Euro - also gekauft und der Plan war, es nach Gebrauch für 60 Euro wieder zu verkaufen.


    Der Grund für das Spezialwerkzeug ist: dass man den Druck immer auf die äußere Schale des Lagers aufbringen muss, aber da das Lager bereits auf dem Radhalter sitzt kommt man da nicht direkt ran.


    Mein Chinawerkzeug hat perfekt gepasst - das alte Lager auspressen hat super geklappt - beim Einpressen jedoch hat sich selbiges 5 Millimeter vor dem Endziel selbst zerlegt...


    Pfuschiges Werkzeug - wer billig kauft zahlt mehr...


    Aber wir haben ja noch Plan B mit dem lokalen KFZ-Meister.. er wollte dass ich den Achsschenkel ausbaue, damit er an der Presse arbeiten kann...


    Dort hat er das halb eigepresste Lager genommen und einfach auf die Presse gelegt und Druck auf den Radhalter gegeben, mein Einwurf, dass die Anleitung das anders sagt und damit das Lager kaputt geht, meinte er nur - er habe damit kein Problem und schwupps war das Lager an der Endposition.


    Das war wieder Pfusch !


    Was lernen wir: kein Spezialwerkzeug in der Werkstatt vorhanden und wenn man dem Meister nicht über die Schulter schauen kann wird gepfuscht ohne Ende, wenn man besonders großes Pech hat, kann man sogar dabei zusehen...


    Eine Frage an euch? Wie lange wird so ein vergewaltigtes Lager durchhalten ?



    Viele Grüße aus Berlin


    Jens

  • Das wird Dir kaum einer sagen können. Wie lange hält ein riesiger Kühlerschlauch ,das könnte Dir auch keiner sagen. :hmm: Fahren und abwarten. :fahrenlenkrad:

  • Und jetzt versetze dich mal in die Lage des Meisters.

    Du Presst ein Radlager ein, was du schon öfter gemacht hast als du zählen kannst.

    Darüber hinaus machst du das nur, weil Kunde Sparfuchs kneten sparen wollte und sich ein Chinawerkzeug gegönnt hat und damit scheitert.

    Dann hängt Kunde Sparfuchs auch noch mit schüttelndem Zeigefinger hinter dir mit der Aussage "Die Anleitung sieht das aber anders vor".

    Ich hätte dich vermutlich raus geschmissen :doublethumbsup:


    Zu deiner Frage...

    Wenn das Lager lediglich mittig in seine Hälften zerlegt hat, nichts runter in den Dreck fiel und ihr das wieder sauber zusammenfügen konntet, kann das durchaus gut gehen.


    Habe ähnliches erlebt.

    Radlager am ML meines Nachbarn (Landwirt, das Ding arbeitet) gemacht.

    Beim Einpressen der Radnabe festgestellt, Sprengring vergessen. War Spät, Wochenende, neues holen fiel aus.

    Also Radnabe ausgepresst, natürlich zerlegt sich das Lager dabei.

    Lager wieder eingepresst, dieses mal auch Sprengring bedacht und alles zusammengebaut.


    Rollt immernoch.


    ABER....


    Kann gut gehen, muss nicht.

    Immerhin weißt du ja nun wie es geht... und wie nicht :doublethumbsup:

  • Eine Frage an euch? Wie lange wird so ein vergewaltigtes Lager durchhalten ?

    Das wird sicher halten. die größte Gefahr besteht auf den ersten mm. Da ist die Gefahr am größten das das Lager nicht 100% fluchtet und über die Walzen zu viel Druck auf die Laufringe kommt. Wenn es schon fast drin ist (und das Schwenklager innen ordentlich gesäubert wurde) wird der Aussenring des Lagers sicher geführt, da ist der Druck gleichmäßig verteilt.

  • Du würdest dich wundern wie manchmal (oft) in einer Werkstatt gearbeitet wird. Ohne Murks geht es halt oft nicht.

    Ich habe mir damals das Set gekauft von BGS,etwas teurer aber ich weiss warum. Und BGS ist noch längst kein Profizeug.

    Eigentlich weiss ich auch nicht so recht,was dieser Thread nun eigentlich soll.

    Radlager sind nicht so sensibel,dass sie gleich defekt sind. Wir hatten das Problem mal dass die Halbschalen des Werkzeugs 1mm zu weit reingedrückt wurden und verkanteten. (Blöd,wenn man das Werkzeug braucht,um es auch rauszupressen). Ein kräftiger Hammerschlag von hinten und das Teil war wieder los. Klar, macht man nicht,aber manchmal geht´s nicht anders. Und Auto läuft noch immer mit intakten Radlagern.

    Und ganz ehrlich, das Radlager ist kein Getriebe...wenn´s defekt sein sollte,ärgerlich klar,aber neues bestellen und rein damit.

    Würde mir da aber keine zu großen Gedanken machen.

    Gruß

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