Mal ein kleiner Erfahrungsbericht von mir zum Thema Federbeinspanner. Ich bin da sicher kein Maßstab und gern könnt ihr Eure Erfahrung oder Empfehlungen hier teilen!
Für den Wechsel der vorderen und hinteren Fahrwerksfedern und Stoßdämpfer hatte ich mir diesen Federspanner (Preisgruppe 60-80€) bestellt:
https://www.ebay.de/itm/Mc-Pherson…et/312837253637
Sah robust aus, zumindest besser als diese Super-Billig-Lösungen um 25€ hier:
Die wissen wohl warum die das nicht im gespannten Zustand zeigen. Für die vorderen Stoßdämpfer muss man in der Mitte 3-4 Windungen fast press zusammenbringen. Dann biegen sich die Gewindestäbe schon durch. Ich hätte da große Sorge das mir der ganze Scheiß um die Ohren fliegt. Keine Ahnung wieviel Kraft da drauf wirkt, aber sie ist gewaltig!
Dann gibt es in der Preisgruppe um 120,- € nocht diese Hydraulischen hier:
Keine Ahnung ob das wirklich ein Vorteil ist... und wieviel Kraft man zum drücken braucht.
Die Lösung die mir eigentlich am sympatischsten war, war mir aber auch irgendwie etwas zu wuchtig (Preisgruppe um 100,- €):
Das erste Werkzeug ist in der Tat sehr schwer und wirkt massiv, auch wenn es Made-In-China ist. Anfangs hatte ich durchaus Vertrauen und das Teil aber schon bald wurden mir die Schwachstellen klar!
1.) Die gelben Plastikabdeckungen kann man sich sparen. Die sollen die Feder vor Druckstellen und Kratzer schützen. Am Ende habe ich es mit einem Federspannung ohne solche Plastikteile gemacht und man sieht absolut garnichts auf der Feder. Es besteht eher die Gefahr das die Plastikdinger brechen und womöglich die Feder aus der Führung springt.
2.) Natürlich sollte man die zur Feder passenden Halter wählen, klar. Die Windungen der vorderen Federn verjüngen sich nach außen, sodass man sich schon entscheiden muss wo man einspannt. Ich habe die breiten Halter gewählt und die äußeren beiden Federwindungen ausgelassen. So muss man aber auch die restlichen Windungen fast vollständig zusammenfahren um genug Spielraum zur Montage des Federtellers/Domlagers zu haben.
3.) Bereits beim ersten einspannen machte es plötzlich "kling" und hinten flog der Sicherungsring von der Spannwelle ab!! Zum Glück ist die auf der anderen Seite noch mit einem Lager und einer Kontermutter gesichert. Das wäre ein Prima Bolzenschußgerät wenn sich da die Feder unkontrolliert entspannen würde. Der Sicherungsring lies sich wieder einsetzen, aber für mich ist klar: Das Ding geht zurück und wenn dann kaufe ich mir eher die große Version mit Standfuß.
4.) Es ist überaus praktisch das Federbein samt Spanner in einem Schraubstock zu befestigen um vernünftig arbeiten zu können. Damit man überall gut rankommt sollte das Federbein auf jeden Fall horizontal liegen und nicht vertikal, denn da ist dann oft die Tischkante oder was im Weg. Den oben genannten Spanner kann man nur am oberen Ende in den Schraubstock spannen, weil sich das untere über die Welle bewegt. Das ist aber insgesamt eine Wackelige Angelegenheit weil das durch das hohe Gewicht und den großen Hebel immer wieder verrutscht. Und was man sicher nicht will ist das das gespannte Teil aus dem Schraubstock fällt.
Hier gibt es von anderen Herstellern deutlich bessere Lösungen, die z.B. einfach unterhalb des Zylinders noch eine Einspannvorrichtung haben:
Allerdings haben diese, ich würde sie langsam Profi-Werkzeuge nennen wollen, natürlich ihren Preis. Wir liegen da schon in der Preisgruppe 250-350 €. Aber man sieht den Qualitätsunterschied bereits an der Beschaffenheit der Halter. Diese haben eine ganz andere Führung und wirken in der Tat deutlich vertrauenswürdiger. Zudem sind diese Geräte in der Regel Schlagschrauber geeignet, was man bei allen oben gesehenen tunlichst vermeiten sollte!
Ein wie ich finde wirklich gut durchdachtes Teil (ja, so ist das eben bei Profi-Werkzeug ist dier Scangrip. Der hat alles was man sich so wünscht und, kleines Detail, einfach ein Drahtseil um die Feder zu sichern das wenn sie sich mal lösen sollte, nicht durch die ganze Werkstatt fliegt. Ich habe das Teil bereits ab 170,- € im Netz gesehen, also durchaus eine Alternative zum vorherigen.
Am Ende habe ich für die Feder einen Federspanner aus der Hobbywerkstatt ausgeliehen. Der war absolut gleich konstruiert wie meiner, hat aber gehalten. Zeigt aber wohl was auch Hobbywerkstätten nicht immer nur richtig gutes Werkzeug haben...
Achja, den Spanner braucht man eigentlich nur für die Vorderachse, denn hinten geht es auch ohne.